Schlaglöcher in der Seidenstraße
- asia arab monitoring
- 8. Feb. 2023
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Mit der Abwertung des ägyptischen Pfunds stellt sich konsequent die Frage, wie die verschiedenen Zusicherungen Chinas, Kairo zu unterstützen, zu werten sind. Als Baustein der 'Neuen Seidenstraßeninitiative' hat das Land am Nil als Eigentümer des Suezkanals natürlich eine Bedeutung, selbst wenn einige Projekte, die heute darunter fallen, bereits älteren Datums sind. Mit bereits acht Milliarden USD an ausstehenden Verpflichtungen und weiteren, die die chinesische Entwicklungsbank und die durch Peking kontrollierte Asiatische Infrastruktur Investitionsbank (zu deren Mitgliedern auch Deutschland gehört) eingehen werden, nimmt der Schuldenstand kontinuierlich zu. Der IWF ist bereits seit Jahren im Land, nachdem Kairo 2016 drastisch abwerten musste und Berichte zu fallenden Zentralbankreserven an Spannung einem Krimi gleichten. Gemindert wird die Situation durch die Solidarität der reichen Golfstaaten, die, getragen von der Angst zunehmend verarmender Bevölkerungsteile unter Einfluss islamistischer Hardliner im bevölkerungsreichsten Staat der arabischen Welt, versuchen, für Stabiliät zu sorgen.
Nach, abhängig vom Standpunkt, ursprünglich Euphorie oder Panik hinsichtlich der weltumspannenden 'Neuen Seidenstraßeninitiative' und dem damit einhergehenden Einfluss, nehmen mit Blick auf konkrete Länder und Projekte die Hinweise auf Defizite deutlich zu. Ägypten kann - leider - als ein neues Beispiel für die Grenzen der häufig eher medialen Initiative stehen.
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