Nebel als Geschäftsmodel
- asia arab monitoring
- 2. Jan.
- 1 Min. Lesezeit
Zum Jahresende 2024 fiel eine Kurzmeldung in asiatischen Medien auf, derzufolge die zentrale chinesische Parteischule (die Xi Jinping einmal leitete) nach eigenen Angaben keine Anteile an der 'International Union Construction Group' (国建集团) halte. Das erscheint an sich schon etwas merkwürdig und weckt Interesse an dem 2015 gegründeten Staatsunternehmen, zu dessen erklärten Aufgaben Investments im Rahmen der Seidenstraßeninitiative zählen. Laute der eigenen Webseite (http://www.guojianjituan.com/) verfolgte die Gruppe im Jahr 2023 268 Projekte.
Recherchen zu der Frage, wie diese Projekte konkret aussehen und in welchen Staaten der Seidenstraßeninitiative sie angesiedelt sind, fallen jedoch etwas schwerer. Dagegen finden sich zahlreiche Berichte zur Teilnahme des Parteichefs der Firma und gleichzeitigem CEO an Wirtschafts- und Finanzforen. Auch der Webauftritt des Unternehmens ist eher zum Studium der aktuellen Parteivorgaben der KP hilfreich. Die chinesische Fassung ist durchaus umfangreich aber eher aussagelos. Zu konkreten Projekten, etwa im Mittleren Osten, findet sich nichts.
Der Vorgang wirft ein aktuelles Schlaglicht auf Wirtschaftshandeln KP-geleiteter chinesischer Unternehmen, das auch an anderen Stellen zu beobachten ist. Parteipropaganda prägt das Erscheinungsbild. Zu tatsächlichen Vorhaben oder Investitionen in Firmen macht die auch in Hongkong registrierte 'International Union Construction Group' keine Angaben. Ihre Kapazitäten bleiben nebulös, unüberprüfbar und wecken Zweifel. Ins Auge fallen dagegen die Loyalitätsadressen an die KP-Führung.
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