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Strategische Ambivalenzen

  • asia arab monitoring
  • 10. Juli 2023
  • 1 Min. Lesezeit

Während eines Besuches des indischen Premierministers in Kairo Ende Juni wurden die bilateralen Beziehungen auf 'strategisch' hochgestuft, eine Einladung Ägyptens für den nächsten G-20 Gipfel in Indien vorbereitet und weitere wirtschaftliche Fragen besprochen. Medien analysieren die Absprachen teils als Versuch Neu Delhis, dem zunehmenden Einfluss Chinas in der Region zu begegnen. Eine andere Wertung bietet sich an: Ägypten lies sich nicht und lässt sich weiterhin nicht einem Lager zuordnen (sie dazu auch frühere Beiträge); strategische Beziehungen zu streitenden Parteien sind dafür ein Exempel. Kairo zieht daraus begrenzt Vorteile, wie die Teilnahme an wichtigen Konferenzen oder die Partizipation an Verteidigungsprojekten, die für die Militärhierarchie Ägyptens von besonderer Bedeutung sind. Andere Absprachen lassen dagegen Zweifel an der Festigkeit der Beziehungen zu. Dass eine Intensivierung des Besuchsaustausches überhaupt thematisiert werden muss, spricht für sich. Die jüngsten Versuche Indiens, die Rupie international aufzuwerten - bilateral soll sie im Handel mit Ägypten eingesetzt werden -, treffen auf die bereits bestehenden Absichten, den chinesischen Yuan zu einer Leitwährung aufzubauen. Beide haben noch einen langen Weg vor sich. Und ob das verschuldete Ägypten mit geringen eigenen Devisenreserven dazu der geeignete Kandidat ist, dürfte Raum für Diskussionen lassen. Kein Wunder nahm in den ägyptischen Medien die Berichterstattung zu den Besuchen Modis bei den Pyramiden und Moscheen Kairos den größeren Raum ein. Die etwas paradoxe Situation eines Treffens des hindu- nationalistischen, anti- muslimischen Premiers mit dem Mufti Ägyptens und zugleich einem der höchsten Würdenträger der islamischen Welt fiel dabei weniger auf. Als Fazit lässt sich vielleicht festhalten: Die einseitige und etwas begrenzte Sicht auf den Konkurrenten China lässt etwas an Weitblick vermissen.

 
 
 

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