China und Jordanien
- asia arab monitoring
- 19. Nov. 2024
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Wie andere Staaten in der Region nimmt auch Jordanien an Chinas ‚Neuer Seidenstraßeninitiative‘ (Belt and Road Initiative bzw. BRI) teil. Der Ausbau des Hafens Aqaba am Roten Meer und einer dort gelegenen Industriezone gehören seit einigen Jahren dazu. Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen – zunehmend kritischen - Bewertungen der Initiative Pekings einige Jahre nach deren Verkündung durch Xi Jinping bietet sich auch hier ein Faktencheck an.
Ein Charakteristikum für chinesische Vorgehensweisen lässt sich an dem Beispiel Aqaba ablesen, wo die Errichtung der Industriezone von einem Verband aus Shenzhen geleitet wird. Auf dem anderen Ufer des Roten Meeres, beim ägyptischen Suez, existiert bereits seit längerem eine von chinesischen Kooperationspartnern gemanagte Sonderwirtschaftszone, genannt TEDA. Hier wirkt die Stadt Tianjin, die in China bereits früh in der Reformphase eine Sonderentwicklungszone ins Leben rief und die dabei gesammelten Erfahrungen nun weitergibt. In den beiden benachbarten Staaten sieht man daher gleich zwei unterschiedliche chinesische, parteinahe Unternehmen, die ähnliche Projekte verfolgen.
Das passt zu dem Konzept einer ‚gelenkten Improvisation‘, wie Professorin Yuen Yuen Ang von John Hopkins das chinesische Wirtschaftssystem beschreibt, in dem allgemeine Vorgaben gemacht werden, die entsprechenden Signale dann aber interpretiert werden müssen. In diesem Fall treten unterschiedliche chinesische Regionen und Städte mit vergleichsweise ähnlichen Projekten im Ausland auf. Eine etwas längere Ausarbeitung dazu findet sich im Kundenportal.
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