China und der Renaissance Damm
- asia arab monitoring
- 27. Jan. 2023
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Traditionell führt die erste Auslandsreise eines chinesischen Außenministers nach Afrika. Da Qin Gang neben Angola, das etwa 80% seiner Auslandsschulden von Peking erhielt, diesmal auch Äthopien und Ägypten besuchte, die Hauptquartiere der Afrikanischen Union und der Arabischen Liga, schlossen sich Spekulationen an, ob auch das Thema Renaissance Damm eine Rolle spielte. Der kontroverse Staudamm auf äthopischem Gebiet, der gerade weiter befüllt wird, beeinflusst die Durchflussmengen des Nil im Sudan und Ägypten und damit unter anderem die Nutzung rarer landwirtschaftlicher Flächen. Gebaut wurde er mit chinesischer Hilfe; Turbinen eines chinesisch- deutschen Joint Ventures gewinnen die Energie. Die saudische Tageszeitung al sharq al awsat verweist in diesem Zusammenhang auf Beobachter, denen zufolge eine Behandlung des Themas dem chinesischen Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten widersprechen würde. Peking wünsche keine Involvierung in die inneren Probleme afrikanischer Staaten und fokussiere sich auf die Wirtschaft. Der ägyptischen al masr al jaum zufolge wurde das Problem in Kairo angesprochen.
China unterhält zu allen drei beteiligten Staaten Äthopien, Sudan und Ägypten traditionell gute Beziehungen. Die wirtschaftliche Beteiligung Chinas an dem kontroversen Projekt wird diese nicht trüben, sie wird aber aufmerksam wahrgenommen. Und sie zeigt, dass eine strikte Trennung zwischen wirtschaftlichem Geschäft und politischer Nichteinmischung nicht alle - und das in zunehmendem Maße - überzeugt.
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